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3.1 Blended Learning

Blended Learning kann auf verschiedene Arten funktionieren, oft wird zwischen synchronisierten und unsynchronisierten Online-Prozessen unterschieden. Bei synchronisierten Prozessen treffen sich die Teilnehmer/innen online zur gleichen Zeit, z. B. bei einem Online-Meeting. An unsynchronisierten Prozessen nehmen die Teilnehmer/innen zu unterschiedlichen Zeiten teil, z. B. bei einer Facebook-Diskussion. Wenn eine Moderatorin oder ein Moderator möchte, dass die Teilnehmenden eine gemeinsame Entscheidung treffen, ist ein synchronisierter Prozess von Vorteil. Möchte sie/er hingegen, dass die Teilnehmer/innen eine Frage vertiefen, kann ein unsynchronisierter Prozess von Vorteil sein. Die folgenden Ausführungen sind vorwiegend auf unsynchronisierte Prozesse ausgerichtet.  Die Gruppendynamik ist online oft unbeständiger, weil die Teilnehmenden sich leicht ein- und ausschalten können, aber das ist auch eine Stärke, denn der flexible, zeitlich und räumlich verteilte Prozess kann an die täglichen Bedürfnisse der Teilnehmenden und andere Verpflichtungen wie Arbeit, Familie, Behinderung etc. angepasst werden.

 Um flexibel mit schwer erreichbaren Jugendlichen wie bei YINT (oder anderen) online arbeiten zu können, ist es wichtig, ein starkes Gerüst für das gemischte/blended learning zu schaffen, indem du als Vermittler/in die
7 W's (in populären Begriffen) besonders deutlich kommunizierst: Wer macht was, mit wem, zu welcher Zeit, wo und mit welchem Ziel. Das bedeutet, dass du als Lernbegleiter/in vorzugsweise über verschiedene Medien, schriftlich und per Video, kommunizierst:

  • Was ist das Thema (die Überschriften)?
  • Was ist das allgemeine Ziel dieser Sitzung,
  • Was sollen die Teilnehmer/innen tun,
  • Wann wird dies von ihnen erwartet,
  • Wie du, der/die Moderator/in, interagieren wirst (wie und wann wirst du etwas präsentieren, wie und wann wirst du Feedback geben, Kommentare abgeben, für Fragen zur Verfügung stehen usw.) und mit welchem Ziel,
  • Mit wem die Teilnehmer/innen interagieren sollten und
  • Worüber sie interagieren sollten und mit welchem Ziel,
  • Wann sie etwas präsentieren/hochladen/kommentieren usw. sollen und
  • Wo (auf welcher Online-Plattform, in welchem Ordner, mit welchem Dokumentennamen usw.).

 Wenn es mehr als ein Diskussionsthema in einem zusammenhängenden Dialog gibt, trennst du die Themen in separaten Unterthemen, da die Teilnehmenden online leicht den Überblick verlieren können. Als Moderator/in baust du Gerüst auf, auf dem die Teilnehmer/innen agieren sollen (können, sie müssen sozusagen wissen, wo sie laufen können. Dies wird ganz besonders bei einer Zielgruppe gebraucht, die über wenige Ressourcen verfügt, z. B. Sprache, Zeit, Fokus, Schulbildung. Fazit: Die Gestaltung von Blended-Learning-Prozessen sollte glasklar, leicht verständlich und handlungsorientiert sein.

 Das Handbuch wurde an Hand der identifizierten Kernkompetenzen strukturiert, diese werden als entscheidend angesehen, um marginalisierte/gefährdete/ausgegrenzte Jugendliche auf ihrem Weg in eine nachhaltige und regenerative Zukunft zu erreichen und zu stärken. Der Schwerpunkt liegt also darauf, wie die Aufmerksamkeit und das Interesse der Zielgruppen geweckt und durch die Aktivitäten die Bedingungen für Empowerment und regeneratives Denken und Handeln geschaffen werden können. Dies führt zu einem Wechsel von einer nur auf den einzelnen Menschen ausgerichteten zu einer gemeinschaftsgeführten und auf den Planeten ausgerichteten Perspektive und zur Anwendung von Regionalismus/Lokalismus in ihrem eigenen Leben.

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